Audio-Mitschnitt: Bedingungsloses Grundeinkommen für alle!
In Zeiten der Corona-Pandemie erfährt das Thema Grundeinkommen, als Sofortmaßnahme gegen drohende extrem prekär werdende Lebenslagen, eine ungeahnte Aktualität. Derzeit läuft auf change.org eine Petition, die bereits von über 186.000 Menschen (Stand 17.03.20) unterzeichnet wurde.
Doch es geht bei der Forderung um weit mehr als „nur“ eine monatliche Auszahlung für alle. Wir haben in unserem Datenarchiv gestöbert und sind auf einen dazu passenden Veranstaltungsmitschnitt gestoßen. Dieser wurde organsiert von der BasisGruppe Emanzipation Aschaffenburg, aus der später die IL Aschaffenburg hervorging.
Wir wünschen viel Spaß und Erkenntnis beim Hören!
Audio-Mitschnitt eines Vortrags über das Bedingungslose Grundeinkommen mit Werner Rätz, gehalten am Mittwoch den 18. September 2013 im Stern Aschaffenburg.
Veranstaltungsankündigung aus 2013:
BGE für alle! Eine Forderung zwischen Realpolitik und Utopie
1.000€ für Alle! Plus Kranken- und Pflegeversicherung und Wohngeld. Jeden Monat. Für jede und jeden. Egal ob lohnarbeitend oder erwerbslos, egal ob reich oder arm. Und das ohne Zwang zur Arbeit oder anderen Gegenleistungen.
So in etwa liese sich ein Modell des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) verkürzt zusammenfassen. Was auf den ersten Blick utopisch erscheint, erweist sich bei genauerer Betrachtung als ein sozialpolitisches Finanztransfermodell das unsere Gesellschaft grundlegend verändern und herrschende Normen und Werte radikal in Frage stellen würde.
Das BGE ist eine zeitgemäße Antwort auf einige der drängendsten Probleme unserer Zeit. Bereits heute sind in Deutschland mehr als die Hälfte der Bevölkerung von den Einkommen anderer oder Leistungen der Sozialversicherung abhängig. Für denjenigen, die in Lohn stehen, sind Niedriglöhne, Konkurrenzdruck und Leistungsterror keine Ausnahmen. Rund acht Millionen Menschen schuften in Deutschland im Niedriglohnsektor und fast jeder zehnte Bundesbürger mit einem regulären Arbeitsplatz bessert sein Einkommen inzwischen mit einem Minijob auf. Und diejenigen, die keine Erwerbsarbeit haben, sehen sich totaler Endmündigung durch Hartz-4 ausgesetzt. Sie erleben Behördenwillkür, sinnlose Eingliederungsmaßnahmen und 1€-Jobs.
Egal ob mit oder ohne Arbeit: die Zustände sind für einen Großteil der Gesellschaft prekär. Ein Großteil unseres Daseins dreht sich um die Frage und Beschaffung eines Einkommens. Existenzängste und Perspektivlosigkeit sind die Folgen, die unter anderem zu einer massiven Zunahme stressbedingter Krankheiten führen.
Das bedingungslose Grundeinkommen setzt hier an. Es wäre eine Möglichkeit die Verhältnisse ein Stück weit abzumildern, soziale Absicherung zu gewährleisten und die gegenwärtigen Verhältnisse etwas zwangloser zu gestalten. Es würde den Menschen die Freiheit einräumen „nein“ sagen zu können.
Das BGE ist kein Versprechen vom Schlaraffenland, aber eine finanzierbare Alternative die die Bedürfnisse des Menschen in den Mittelpunkt gesellschaftlichen Handelns stellt.
Was genau hinter der Forderung nach dem bedingungslosen Grundeinkommen steckt und welche weitergehende Perspektiven sich noch ergeben, ist Gegenstand unserer Infoveranstaltung. Referent ist Werner Rätz aus Bonn; Mitglieder Attac AG Genug für Alle.
Mittwoch; 18. September; 2013 19 – 22 Uhr
Stern, Platanenallee 1, Eintritt frei
Die Veranstaltung findet im Rahmen der 6. Woche des Grundeinkommens statt. Die Aktionswoche vom 16. – 22. September soll einen Beitrag dazu leisten, die Diskussion über die Idee eines BGE in die breite Öffentlichkeit zu tragen.