Protest gegen AfD in Mainaschaff
Über den Facebook-Account „Freie Fränkische Antifa“ wurde vergangene Woche zum Protest gegen einen kurzfristig bekannt gewordenen Parteitag der AfD Unterfranken in Mainaschaff (Landkreis Aschaffenburg) mobilisiert. Etwa 15 Menschen versammelten sich ab 12 Uhr gegenüber der Maintalhalle. In einer kurzen Ansprache betonte der Anmelder die Notwendigkeit zum Protest gegen die AfD Unterfranken, die sich nicht vom faschistischen „Flügel“ um Bernd Höcke distanziere. Ob der geringen Teilnehmer*innenzahl und des nasskalten Wetters wurde die Kundgebung dann nach einer Stunde wieder beendet.
Nach Medienberichten wurde in der Halle der bisherige Vorsitzende Richard Graupner in seinem Amt bestätigt. Über Graupner schrieb die Main Post in einem Artikel vom Mai 2019: Auch mit dem AfD-Rechtsaußen Björn Höcke habe er „kein Problem“. Mitglied in dessen „Flügel“ sei er aber nicht: „Eine fixe Mitgliedschaft gibt es da nicht, das ist eher fließend“, erklärt er. In der Landtags-AfD kann man allerdings leicht auf andere Einschätzungen stoßen: Der Schweinfurter sei in der Fraktion gar so etwas wie „die graue Eminenz“ der Höcke-AfD, ist dort zu hören. Auch der Ende März im Zorn ausgetretene Ex-AfD-Abgeordnete Raimund Swoboda rechnete Graupner dem „‚Flügel‘-Hofstaat“ um AfD-Fraktionschefin Ebner-Steiner zu.
Graupner ist übrigens Polizist, gegen ihn läuft gerade ein Verfahren wegen der Weitergabe von Dienstgeheimnissen. Aus diesem Grund hat der bayerische Landtag am 02.12.2020 erst seine Immunität aufheben lassen.
Mangels eigenen Einblicks in die Halle verweisen wir auf die Artikel von Main Echo und Main Post, welche die aufgetretenen Konflikte des AfD-Bundesparteitags fortgesetzt sehen. Ein vorbeikommender Anwohner begrüßte im Gespräch diese Entwicklung der AfD, „die sollen sich nur weiter selbst zerlegen.“ Er trage zwar eine blaue Jacke, aber für diese Blauen habe er nichts übrig. Von den Genoss*innen von Schwarzlicht Würzburg gibt es auch eine lesenswerte Einschätzung zu diesem Parteitag.